Essen gegen die Entzündung: Meine 5 wichtigsten Regeln für eine anti-entzündliche Ernährung

Essen gegen die Entzündung: Meine 5 wichtigsten Regeln für eine anti-entzündliche Ernährung

Chronische Schmerzen, steife Gelenke, juckende Haut und diese bleierne Müdigkeit – wenn du mit einer Autoimmunerkrankung wie Rheuma oder Psoriasis lebst, kennst du das alles nur zu gut. Deine Medikamente sind super wichtig, keine Frage. Aber manchmal fühlt es sich so an, als würdest du nur an den Symptomen herumdoktern, während das eigentliche Feuer im Körper weiter brennt, oder? Was, wenn du selbst die Feuerwehr rufen könntest? Und was, wenn die auf deinem Teller liegt?

Die Idee, mit Essen Krankheiten zu beeinflussen, ist uralt. Aber heute ist es keine reine Glaubenssache mehr. Die Wissenschaft liefert uns so viele coole Beweise dafür, dass unsere Ernährung einen direkten Einfluss auf die Entzündungen in unserem Körper hat. Eine gezielte anti-entzündliche Ernährung ist kein Hokuspokus und auch kein Wundermittel. Aber sie ist eine der besten und wirksamsten Strategien, um deine ärztliche Behandlung zu unterstützen, deine Symptome zu lindern und dir einfach wieder mehr Lebensqualität zu schenken. In diesem Artikel will ich dir meine fünf wichtigsten Regeln (oder Säulen) zeigen, auf denen eine solche Ernährung aufbaut.

Warum dein Essen so einen riesigen Unterschied macht

Jede Mahlzeit ist eine Entscheidung: Fütterst du die Entzündung oder bekämpfst du sie? Bestimmte Lebensmittel, allen voran Zucker, Weißmehl und verarbeitete Fette, sind wie Brandbeschleuniger für dein Immunsystem. Sie können die Produktion von entzündungsfördernden Stoffen im Körper richtig anheizen. Andere Lebensmittel sind dagegen vollgepackt mit Nährstoffen, die genau diese Prozesse ausbremsen.

Bei einer Autoimmunerkrankung ist dein Immunsystem sowieso schon im Daueralarm. Wenn du ihm dann auch noch ständig die falschen Signale über die Nahrung gibst, machst du es ihm unnötig schwer. Eine anti-entzündliche Ernährung will deinem Körper eine Pause gönnen und ihm die Bausteine liefern, die er braucht, um die Entzündungen zu beruhigen und sich selbst zu heilen. Und weil wir ja wissen, dass oft eine chaotische Darmflora eine Hauptrolle spielt, ist das doppelt genial: Die richtigen Lebensmittel beruhigen nicht nur dein Immunsystem, sondern machen auch deine guten Darmbakterien glücklich.

Meine 5 Säulen für eine anti-entzündliche Ernährung

Keine Sorge, das ist keine komplizierte Diät mit tausend Verboten. Es ist eher ein Lebensstil, der auf leckeren, echten und nährstoffreichen Lebensmitteln basiert.

Säule 1: Werde zum Omega-3-Fan

Omega-3-Fettsäuren sind die absoluten Superhelden, wenn es um Entzündungsbekämpfung geht. Dein Körper baut aus ihnen eine Art „Spezialeinheit“, die Entzündungen aktiv auflöst. Ihr Gegenspieler, die Omega-6-Fettsäuren (die in Sonnenblumenöl, Fast Food und vielen Fertigprodukten stecken), heizen Entzündungen eher an. Dein Ziel ist es, das Gleichgewicht wieder auf die Seite von Omega-3 zu ziehen.

•Wo du sie findest: Fetter Fisch (Lachs, Hering, Makrele), geschrotete Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse.

•Mein Tipp: Iss zwei- bis dreimal pro Woche fetten Fisch und schmeiß dir jeden Tag einen Löffel geschrotete Leinsamen ins Müsli oder in den Smoothie. Easy!

Säule 2: Iss den Regenbogen

Chronische Entzündungen machen Stress im Körper, sogenannten „oxidativen Stress“. Dabei entstehen freie Radikale, kleine aggressive Teilchen, die deine Zellen angreifen. Antioxidantien sind deine persönliche Bodyguard-Truppe, die diese Radikale unschädlich macht. Je bunter du isst, desto mehr verschiedene Bodyguards hast du am Start.

•Wo du sie findest: Dunkle Beeren (Heidelbeeren, Brombeeren!), grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl), rote Bete, Brokkoli – eigentlich alles, was eine kräftige Farbe hat.

•Mein Tipp: Versuch einfach, bei jeder Mahlzeit mindestens zwei verschiedene Farben Gemüse auf dem Teller zu haben. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch super effektiv.

Säule 3: Wähle deine Proteine weise

Proteine sind wichtig für die Reparatur im Körper, aber die Quelle ist entscheidend. Viel Wurst und rotes Fleisch können Entzündungen fördern. Andere Proteinquellen sind da viel entspannter.

•Wo du sie findest: Fisch (siehe Säule 1), gutes Geflügel (nicht jeden Tag) und vor allem pflanzliche Power-Pakete wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Tofu.

•Mein Tipp: Leg doch mal einen oder zwei rein pflanzliche Tage pro Woche ein. Dein Körper wird es dir danken!

Säule 4: Entdecke deine Gewürz-Apotheke

Gewürze sind so viel mehr als nur Geschmack. Sie sind pure Pflanzenkraft! Viele von ihnen enthalten Stoffe, die auf ähnliche Weise wirken wie manche Medikamente, nur eben ganz natürlich.

•Was du nutzen solltest: Kurkuma (der Wirkstoff Curcumin ist der Star), Ingwer (super bei Übelkeit und Entzündungen), Knoblauch und frische Kräuter wie Rosmarin und Petersilie.

•Mein Tipp: Starte den Tag mit einem Ingwer-Shot (einfach ein Stück Ingwer mit Wasser und Zitrone mixen), sei großzügig mit Kurkuma in Currys und Suppen (immer eine Prise schwarzen Pfeffer dazu, dann wirkt es besser!) und nutze frische Kräuter, wo immer es geht.

Säule 5: Mach deinen Darm glücklich

Das ist die Basis von allem. Ein gesunder Darm ist die Voraussetzung für ein Immunsystem, das im Gleichgewicht ist. Du musst deine guten Darmbakterien hegen und pflegen.

•Was du dafür brauchst:

•Präbiotika (Futter für die Guten): Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Chicorée, Haferflocken.

•Probiotika (die Guten selbst): Fermentierte Lebensmittel wie Naturjoghurt, Kefir, unpasteurisiertes Sauerkraut oder Kimchi.

•Mein Tipp: Iss jeden Tag eine kleine Portion von etwas Fermentiertem und achte auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel verschiedenem Gemüse.

Wie ein anti-entzündlicher Tag aussehen kann

Klingt alles kompliziert? Ist es nicht! Hier ist ein einfacher Beispieltag:

•Frühstück: Eine Schüssel Porridge aus Haferflocken, gekocht mit Wasser oder Pflanzenmilch, getoppt mit einer Handvoll Heidelbeeren, einem Löffel Leinsamen und ein paar Walnüssen.

•Mittagessen: Ein großer bunter Salat mit Spinat, Gurke, Paprika und einem Stück gegrilltem Lachs. Als Dressing einfach Olivenöl, Zitronensaft und Kräuter.

•Abendessen: Ein wärmendes Linsen-Curry mit viel Gemüse (z.B. Brokkoli und Süßkartoffel), gut gewürzt mit Kurkuma und Ingwer. Dazu eine kleine Portion Quinoa.

•Snack: Ein Apfel mit einer Handvoll Mandeln.

Siehst du? Gar nicht so schwer und super lecker!

Du hast es in der Hand!

Eine anti-entzündliche Ernährung ist eine Reise, kein Sprint. Jeder einzelne gute Bissen ist ein Gewinn für deine Gesundheit und ein klares Signal an deinen Körper, dass du ihn im Kampf gegen die Entzündung unterstützt. Wenn du dich auf diese fünf Säulen konzentrierst, kannst du aktiv dabei helfen, deine Schmerzen zu reduzieren, deine Energie zurückzubekommen und dir einfach wieder mehr Lebensqualität zu erobern.

Ich weiß, der Anfang kann sich überfordernd anfühlen. Und jeder Körper ist anders. Was bei mir super funktioniert, muss bei dir vielleicht ein bisschen angepasst werden.

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Hey, ich bin Nicole

Gesundheitscoach,  Darmtherapeutin und Rheuma-Kind-Mama. Bei meinem Blog Nebenbei-Entzündungsfrei gehts um Infos und Hilfe rund um die Themen Rheuma, Ernährung, Darmgesundheit und das Leben mit Autoimmunerkrankungen

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1:1 Gesundheitsmentoring

In meinen individuellen Gesundheitsmentorings gehen wir ganz gezielt deine Herausforderungen an.

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Gruppenprogramm

In meinem Gruppenprogramm bekommst du alle Tools an die Hand um besser mit deiner Autoimmunerkrankung zu leben

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